Sonntag, 28. Juli 2013

Das war der 24-Stundenlauf in Irdning 2013 – wieder viele neue Erfahrungen gemacht …



Zunächst energiemäßig (siehe Ende des Berichts) und dann urlaubsmäßig bedingt, erblickt nun mit einigem Abstand (zeitlich und mental) doch der Bericht zu Irdning 2013 das Licht der Welt. Nachdem sich die Länge meiner Berichte nach der Formel Kilometer * Spassfaktor * [Zufriedenheit bzw. Stolz] berechnet, wird dieser Bericht wohl keine epische Länge erreichen.

Mein viertes Antreten in Irdning (und mein fünfter 24-Stundenlauf-Versuch insgesamt) war nur als Testlauf auf dem Weg zum 24-Stundenlauf von Brugg im Herbst 2013 gedacht. Nichtsdestotrotz war eine lockere, aber einigermaßen passable Leistung - auch fürs Selbstvertrauen - mein Ziel. Das Training startete Anfang Mai, allerdings vorerst nur am Rad, da eine Sprunggelenksverletzung das Laufen behinderte. Mehr Details zu der Vorbereitung finden sich in meinem Blog http://martin24h.blogspot.com.

Die Kurzfassung: nachdem das Sprunggelenk geheilt war, entzündete sich die Sehne in der rechten Kniekehle, was dann sogar kurzzeitig Radfahren unmöglich machte. Conclusio der Vorbereitung: suboptimal, viel weniger Laufkilometer als geplant und die Mischung aus Training und Regeneration habe ich wohl auch zu stark in Richtung Training verschoben, wofür ich die Rechnung vom Körper prompt präsentiert bekam.

Nichtsdestotrotz stand am Ende der Vorbereitung eine Woche vor diesem 24-Stundenlauf ein riesiges Erfolgserlebnis. Dank der starken Leistungen meiner Vereinskollegen konnten wir in der Mannschaft die Silbermedaille bei den österreichischen Meisterschaften im Bergmarathon holen. Die Ergebnisse waren denkbar knapp: die Wertung erfolgte nicht nach Zeit, sondern es wurden die Platzierungen addiert. Platz 2 eroberten wir mit 84 "Platzierungspunkten", Platz 3 hatte 85 und Platz 4 86. D.h. wäre jeder von uns nur einen Platz weiter hinten gelandet, hätte es nur Blech gegeben. Insofern hat es sich dann auch gelohnt, dass ich mit Carola - sie zwar gerade erst wieder ins Lauftraining eingestiegen, aber je länger der Lauf andauerte, umso besser kam sie rein - die letzten 5km bergab nur so dahingebrettert bin (und im Flachen dann sofort massive Krämpfe in den Adduktoren bekommen habe). Anfangs der Woche war damit nicht einmal schmerzfreies Gehen aufgrund des Muskelkaters möglich. So arg hatte es mich eigentlich seit den ersten zwei, drei Marathons nicht mehr erwischt. Also ideale Voraussetzungen für den 24-Stundenlauf wenige Tage vor dem Start. :-/

Mit Massage lockerte sich das aber alles und die kleine Willkommenslaufrunde Freitag Mittag in Irdning fühlte sich richtig locker an. Der Körper schien also bereit zu sein. In Irdning lief alles wie gewohnt ab, fast schon rituell. Meine Betreuung übernahm heuer allerdings nicht Carola - die lief in Wales erfolgreich als beste Österreicherin bei der Ultra-Trail-Weltmeisterschaft (77km, 2500Hm) und drehte auch da wieder im letzten Drittel so richtig auf -, sondern meine Sponsorin Uschi kümmerte sich neben ihrem eigenen Laufeinsatz in der Staffel intensiv um mich. Vielen Dank an dieser Stelle für Deinen Einsatz, Uschi! So ganz easy, locker und autark wie ich mir das zunächst vorgestellt hatte, dass ich das schon alles mehrheitlich alleine schaffe, sind 24-Stunden dann doch nicht.

Freitag abend in Irdning
Von der Stimmung her gibt's nichts von den letzten Jahren Abweichendes zu berichten: es war wie immer toll mit den Läufercamps entlang der Strecke, auch alle üblichen Verdächtigen waren da (bei km 0.5 die unermüdlich anfeuernden "grauen Panther", bei km 1.1 derTriathlon.com, bei km 1.5 meine Freunde vom LC Erdpress, FitinLeo, Freunde des Laufsports, EignerExpress, und und und). Das Fest der Ultralauffamilie konnte beginnen. Zu mehr Details hinsichtlich Drumherum empfehle ich meine Berichte der letzten Jahre.

Basislager
Den Samstag Vormittag ging ich heuer extrem entspannt an. Heuer nur minimales Equipment aufstellen (Tisch, Wasserkübel) und ansonsten faul herumliegen und auf den Start warten. Ernährungstechnisch für die ersten Stunden alles herrichten, wobei ich diesmal testen wollte, wie ich mit mehr fester Nahrung und weniger isotonischen Getränken auskommen würde. Denn in Fano beim letzten 24-Stundenlauf hatte ich mich wohl mit flüssigen Kohlenhydraten auch etwas überpowered. Somit gab's heuer als Abwechslung Brot, Reis, Soletti, dunkle Schokolade, Bananen, Früchteriegel und ein genaues Protokoll hatte ich geplant, wann ich was zu mir nehme, damit ich vorbeuge, zuwenig oder zuviel Energie zu mir zu nehmen bzw nachvollziehen kann, woran ein mögliches Scheitern gelegen haben könnte.

Irgendwie kam ich dann aber knapp vorm Start drauf, dass ich doch wieder mit den Vorbereitungen von 11h an beschäftigt war. Zeug rausräumen, 12h30 Läuferbesprechung - wo übrigens mitgeteilt wurde, dass es heuer erstmals keine Rundenzähler gibt (schade, da war immer gute Stimmung und es wurden einem motivierende Schilder nach Erreichen von 50, 100, usw. Kilometern gezeigt) -, danach Laufgewand anziehen, mögliche Scheuerstellen mit Melkfett einreiben, etc. Blieb irgendwie keine Zeit mehr für Hinlegen. Alles kein Problem, ich bin ja noch fit und munter, aber hinten raus könnten die drei Stunden dann schon eine Rolle spielen.

Am Start die letzten Gespräche mit allen Bekannten, Foto mit Fredmann und Gerda, die sich den 24-Stundenlauf mit Fredmanns Tochter und Sohn als 4er-Familienstaffel geben und dann ging's auch schon los. Die ersten Runden deutlich zu flott, nämlich nur knapp hinter dem späteren Zweitplatzierten und zwei Runden auch mit dem späteren Siebentplatzierten, der auch die 200km-Marke knacken konnte. Letzterer machte übrigens wieder seinen ersten 24-Stundenlauf nach 8jähriger verletzungsbedingter Absenz. Nachdem er aber auf der 100-Kilometerdistanz gesehen hatte, dass er leistungsmäßig noch gut dabei ist, aber aufgrund des Alters nicht mehr spritzig genug für die Sprintdistanz ist, ging er heuer wieder auf die - wörtlich - "Langstrecke". Ja, hat er eh vollkommen recht, aber lustig sind diese Gespräche doch allemal, wenn 100km als kurz angesehen werden. Ein Haufen Verrückter hier, aber im Positiven und es zeigt sich, wozu Menschen fähig sind.

So ging es dahin, das Wetter für Irdninger Verhältnisse endlich einmal wirklich gut, nach Bewölkung und ca. 20°C zu Beginn kam zwar langsam die Sonne heraus, aber richtig brütend heiß wurde es heuer nicht. Es rollte einfach so dahin. Mein Essensmix klappte auch gut, einzig der Basmatireis war etwas zu trocken und pappig - das muss ich beim nächsten Mal verbessern. Die ersten Stunden lief ich etwas zu flott, aber künstlich bremsen wollte ich mich auch nicht, sondern gerade so langsam/schnell laufen, dass es sich ökonomisch anfühlt. Langsamer werde ich ohnehin noch ganz natürlich werden, je länger das Rennen dauert. Die ersten 50km waren dann in etwa 5h20 gut absolviert. 

Auf der Strecke ging es heuer leider teilweise etwas wild zu. Einige neue, erstmals in Irdning teilnehmende Megastaffeln (bis zu 24 Teilnehmer versuchen abwechselnd so viele Runden wie möglich zu erreichen) waren übermotiviert und wollten keinen Zentimeter von der Ideallinie abweichen. Das führte zu sehr gewagten Überholmanövern ohne Rücksicht auf Verluste bei den Einzelläufern. Einen Einzelläufer erwischte es leider besonders schlimm. Eine Kollision zwang ihn der Länge nach zu Boden und das Andenken offener Knie und Ellbogen hatte er das ganze Rennen über. Wenn diese übermotivierten Staffeln anfangs etwas Kraft gespart hätten, dann hätten sie vielleicht auch am Ende noch Leistung bringen können - so waren diese dann nach einigen Stunden schon ziemlich im Eck. Die Rücksichtslosigkeit hatte sich also wirklich gelohnt ... :-/

Auch sonst war die Strecke heuer leider nicht besonders gut gesichert - ein Einzelläufer wurde bei der Labestation von einem Kind mit Scooter abgeschossen, Knöchelschmerzen, nur mehr Gehen und ordentliche Wut waren die Folge. Die stänkernden Betrunkenen gehören ohnehin dazu, aber waren heuer aufgrund der schmäleren Strecke auf der Hauptstraße doch deutlich näher an den Läufern dran, was für größere Motivation an blöden Aktionen sorgte. Dass natürlich keiner dieser "Lustigen" auch nur 300 Meter beim Gehtempo - klassischer "Schmäh": das ist ein Lauf, also renn, nicht gehen! - der 24-Stundenläufer mithalten konnte, sei nur am Rande erwähnt.

Nach sieben Stunden bekam auch ich meine "Aktion" ab, allerdings eh relativ harmlos: ein netter Fan feuerte mich zunächst kräftig an - danke, das war toll! -, beim Vorbeilaufen bekam ich dann aber auch noch einen aufmunternden Klaps aufs rechte Schulterblatt. Der Fan hatte leider auch schon kräftig getankt und sich motorisch nicht mehr ganz unter Kontrolle. Der Klaps war daher leider ein ziemlicher Schlag in den angespannten Muskel hinein. Leichte Schmerzen bei jedem Armschwung waren die nächsten Stunden die Folge. Ärgerlich, aber leider dadurch bedingt, dass in Irdning die sportliche Leistung und der Einzelläufer nicht ganz so im Vordergrund steht. Andererseits braucht es halt auch viele "Passanten" und Staffeln als Publikum für die Stimmung, weil ansonsten ist es so wie letztes Jahr bei meinem 24-Stundenlauf in Fano: sportlich ideales Umfeld, aber Stimmung gleich Null. Ein bisschen mehr Vernunft wäre aber schön.

Das Schulterproblem wurde leider recht bald von stärker werdenden Schmerzen außen im linken Knöchel abgelöst. Offenbar meldete sich da ein Andenken an mein Überknöcheln auf der Veitsch aufgrund der Dauerbelastung wieder. Laufen war damit nach 9 Stunden und 79 zurückgelegten Kilometern leider nicht mehr soweit mit tolerierbaren Schmerzen möglich als dass ich mir diese Belastung die restlichen 15 Stunden zumuten wollte. Auch vor dem Hintergrund, dass Irdning doch nur einen "Trainingslauf" auf dem Weg nach Brugg darstellen sollte. Aber Gehen war problemlos möglich und wie ich aus meiner Vorbereitung wusste, konnte ich auch mit Gehen einiges erreichen. Also auf zum Wandern. Etwas mühsam, weil die Nacht brach nun auch so richtig herein, aber als mentales Training perfekt.

So ging's Runde für Runde dahin, weiter auf die Verpflegung achten, die jetzt allerdings vom Rhythmus her (alle 30 Minuten hatten sich bei mir eingependelt) schwieriger wurde, weil ich nur mehr statt alle 13-15 Minuten, alle 20 Minuten an meiner Station vorbei kam. D.h. nicht mehr jede zweite Runde was nehmen, sondern zwei Runden hintereinander, dann dafür eine Runde (=40 Minuten) auslassen. Nicht ganz ideal für den Magen, aber das sollte letztlich nicht das Problem sein.

Mittlerweile waren 12 Stunden vergangen und ich war bei 98 Kilometern angelangt. Jetzt kommt der schwerste Teil des Rennens: zwischen 2 und 5 Uhr wird es still, der Biorhythmus verlangt nur mehr nach Schlaf und das Hirn wird sowieso schön langsam gaga und nimmt nur mehr wahr, was sich direkt vor einem abspielt und man sieht. Große Alternativgedanken und Analysen sind - zumindest mir - nicht mehr möglich. Gegen den Schlaf kam mir daher nur ein Rezept in den Sinn: Koffein durch Cola. Allerdings bringt Cola den Blutzuckerspiegel zum Schwanken, also bloß nicht zuviel davon. Erst knapp vor 5 Uhr früh hatte ich dann den rettenden Gedanken, bei der Labestation nach Tee zu fragen. Gab es natürlich eh (allerdings nicht angeschrieben), war aber leider dann für mich zu spät. Die Erschöpfung war zu groß, ich konnte wie schon letztes Jahr nur mehr um die Strecke herumspazieren. Irgendwie schaffte ich es trotzdem noch, zu berechnen, dass ein normales Gehtempo 3 Runden pro Stunde (=knapp über 6km/h) bedeutet während ich derzeit nur mehr zu 2 Runden pro Stunde (~4km/h) fähig war. D.h. eine Stunde Pause und danach wieder von 6 Uhr früh bis zum Ende um 14 Uhr für 8h wieder 3 Runden/Stunde sind 24 Runden versus weiter quälen 9*2=18 Runden ergeben würden, wenn ich überhaupt solange noch durchhalten würde. Also rein mit mir ins Wohnmobil und eine Stunde hinlegen und schauen, dass ich zu Kräften komme. Retrospektiv: großer Fehler #1: ich habe vorm Hinlegen nicht ordentlich getrunken und gegessen, sondern bin einfach nur ins Bett. Der Körper hat sich damit zwar etwas erholt, aber leider nicht nachhaltig. An Schlafen war jetzt sowieso nicht zu denken, einerseits wegen des Adrenalins, andererseits erwachte Irdning jetzt auch wieder zum Leben, die Musikanlagen wurden aufgedreht und ich lauschte von links Blasmusik und von rechts Status Quo (oder so in die Richtung). Die Mischung ist akustisch gar kein Genuss! Fehler #2: schon früher als vor der völligen Erschöpfung hinlegen und auch auf die Rahmenbedingungen achten.

Nach einer Stunde ging ich wieder raus auf die Strecke. Die "Geh"-Rundenzeiten waren zwar nicht berauschend, aber immerhin wieder etwas flotter als vor der Pause. Auch wurde ich jetzt immer wieder von der Familienstaffel von Fredmann und Gerda begleitet. Das Quatschen tat gut und brachte Ablenkung von der Müdigkeit. Leider kam jetzt auch wieder die Sonne heraus und ich vergaß obendrein eine Runde lang auf meine Kappe. Somit marschierte ich leider etwa 50 Minuten in der prallen Sonne - und das war zuviel für mich. Gerda, die mich auf der (dann letzten) Runde begleitete, meinte plötzlich zu mir, ob es mir eh gut ginge. Ja klar, meinte ich und wunderte mich über die Frage. Eine halbe Minute später wusste ich was sie meinte, ich war offenbar ziemlich bleich im Gesicht und schaffte es gerade noch ins Mobi-Klo zur Erleichterung, wobei mir beim Hinsetzen und Aufstehen schon leicht schwindlig war. Ich war wieder im gleichen Erschöpfungszustand wie um 5 Uhr früh. Nach 18.5 Stunden Rennzeit (=8h30 morgens) ging es für mich also wieder ab ins Wohnmobil zur Erholung. Vielleicht könnte ich nach einer Stunde dann doch wieder auf die Strecke. Nun ja, daraus wurde nix. Trotz 25°C im Wohnmobil und zwei Decken hatte ich abwechselnd Schüttelfrost und Hitzeattacken. Die Verdunkelungsrollo aufmachen und direkte Sonneneinstrahlung löste zudem sofort Kopfweh aus. Auch eine Rehydrierungslösung (gegen Flüssigkeitsverlust infolge Durchfalls, den ich aber nicht hatte) brachte auch keine Besserung. So lag ich da also zwei Stunden im Wohnmobil bis endlich der Schüttelfrost/Hitzewechsel vorbei war ... und ich aufs Klo musste. Das war dann eine ziemliche Expedition: dazu muss gesagt werden, dass im Wohnmobil der Weg vom Bett aufs Klo genau 1.5m beträgt. Meine Beine trugen mich jedoch nicht mehr wirklich, nur mit Armstützung konnte ich die 1.5m überwinden. 

Infusion vorbei, auf die Wirkung warten
Als ich dann meine Betreuerin Uschi um Hilfe bitten wollte, da ich Duschen gehen wollte, das endgültige Aus: mich setzte es wieder zurück aufs Bett und ich hatte ein ziemliches Schwindelgefühl. Irgendwas stimmte da gar nicht. So bat ich Uschi, den Arzt zu rufen. Die Diagnose war dann kurz und bündig: starke Dehydrierung. Puls unten, Blutdruck unten. Ich bekam gleich im Wohnmobil eine Elektrolytinfusion, allerdings war schon zu erwarten, dass dieser eine Beutel nicht reichen würde, daher ging es via Sani-Quad rüber in die Sanitätshalle, wo es erstens etwas kühler und schattiger war und zweitens genug Nachschub an Infusionen bereit stand. Dort lag ich dann eine Weile, mein Körper "gluckerte" den ersten und dann noch einen zweiten Infusionsbeutel leer. Danach noch ein Liter Mineralwasser und so gegen 12h (genau weiß ich es nicht mehr) gab der Körper mittels Harndrang Entwarnung. Alles wieder einigermaßen im Lot und ich durfte die Sani-Halle verlassen.

Eigentlich fühlte sich der Körper jetzt wieder ganz gut an, nur die Müdigkeit war nach wie vor da. Trotzdem beschloss ich, keine Gehrunden mehr zu drehen, sondern freute mich, dass ich selbständig Duschen gehen konnte. Das war dann schon einmal herrlich und eine wohltuende Erfrischung. Langsam ging das Rennen nun zu Ende, Jubelstimmung beim Countdown in der letzten Stunde kam auf ... da wäre ich jetzt auch noch gerne erfolgreich dabei, aber leider war ich die Stunden zuvor zu dumm gewesen, genügend zu trinken.

So endete mein vierter Antritt in Irdning mit der bisher schlechtesten Leistung über 24 Stunden und mageren 123,93918 Kilometern, was zwar zum dritten Altersklassenplatz in der M35 gereicht hat, allerdings war mir die Siegerehrung ziemlich peinlich. Zuerst wurde die W35 aufgerufen, wo bereits die Drittplatzierte 170,47km aufwies. Die Viertplatzierte übrigens auch noch 150,17km und auch nur deshalb nicht mehr, weil sie sich 150km als Ziel gesetzt hatte und dann 2 Stunden vor Schluss aufhörte. Und dann kam die Männerehrung der M35. Erster mit 156,3km, zweiter 142,1km und dann ich mit 123,9km ...

Dachte ich mir in der ersten Enttäuschung, dass ich mir dieses Wochenende sparen hätte können, so sah ich das Montagabend bei der Auswertung meiner Sponsorenbeiträge schon anders. Meine Leistung war zwar nicht berauschend, aber in Summe wandelten meine treuen und tollen Sponsoren meine Kilometer wieder in über EUR 1.000,- für den guten Zweck um. Ich danke Euch allen dafür! Und mit der Infusion habe ich immerhin bewiesen, nicht besonders intelligent während des Laufs gewesen zu sein, aber alles gegeben zu haben.

Die auf den 24-Stundenlauf folgende Woche spürte ich übrigens die Erschöpfung immer noch einigermaßen und es dauerte fast die ganze Woche bis Wärme und direkte Sonneneinstrahlung sich nicht mehr unangenehm anfühlten.

Auch wenn mich die 24-Stunden erneut abgeworfen haben, so werde ich sicherlich weitermachen, denn aus jedem Scheitern lernt man und ich habe doch wieder Neues über meinen Körper gelernt ... und die ersten Infusionen meines Lebens bekommen - jetzt kann ich da auch mitreden. ;)

Und hoffentlich bringt die verpatzte "Generalprobe" dann Glück für den 24-Stundenlauf in Brugg im Herbst.

Für nächstes Jahr steht auch schon fest: auch da werde ich wieder einen 24-Stundenlauf für den guten Zweck machen. Ob dieser allerdings im Rahmen von Irdning stattfindet, bezweifle ich derzeit stark. Wahrscheinlicher ist, dass ich auf einen für mich angenehmeren Lauf was Jahreszeit, Temperaturen, Startzeit und Streckenbedingungen betrifft, "ausweichen" werde. Welcher Lauf und wann es sein wird, werde ich sicherlich noch rechtzeitig bekannt geben!

"Martin läuft 24 Stunden" wird es also weiterhin geben - und ich freue mich über alle Anregungen, welche karitative Einrichtung durch meine Laufkilometer unterstützt werden soll!

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