Zunächst energiemäßig (siehe Ende des Berichts) und dann
urlaubsmäßig bedingt, erblickt nun mit einigem Abstand (zeitlich und mental)
doch der Bericht zu Irdning 2013 das Licht der Welt. Nachdem sich die Länge
meiner Berichte nach der Formel Kilometer * Spassfaktor * [Zufriedenheit bzw.
Stolz] berechnet, wird dieser Bericht wohl keine epische Länge erreichen.
Mein viertes Antreten in Irdning (und mein fünfter
24-Stundenlauf-Versuch insgesamt) war nur als Testlauf auf dem Weg zum 24-Stundenlauf
von Brugg im Herbst 2013 gedacht. Nichtsdestotrotz war eine lockere, aber
einigermaßen passable Leistung - auch fürs Selbstvertrauen - mein Ziel. Das
Training startete Anfang Mai, allerdings vorerst nur am Rad, da eine
Sprunggelenksverletzung das Laufen behinderte. Mehr Details zu der Vorbereitung
finden sich in meinem Blog http://martin24h.blogspot.com.
Die Kurzfassung: nachdem das Sprunggelenk geheilt war,
entzündete sich die Sehne in der rechten Kniekehle, was dann sogar kurzzeitig
Radfahren unmöglich machte. Conclusio der Vorbereitung: suboptimal, viel
weniger Laufkilometer als geplant und die Mischung aus Training und
Regeneration habe ich wohl auch zu stark in Richtung Training verschoben, wofür
ich die Rechnung vom Körper prompt präsentiert bekam.
Nichtsdestotrotz stand am Ende der Vorbereitung eine Woche
vor diesem 24-Stundenlauf ein riesiges Erfolgserlebnis. Dank der starken
Leistungen meiner Vereinskollegen konnten wir in der Mannschaft die
Silbermedaille bei den österreichischen Meisterschaften im Bergmarathon holen.
Die Ergebnisse waren denkbar knapp: die Wertung erfolgte nicht nach Zeit,
sondern es wurden die Platzierungen addiert. Platz 2 eroberten wir mit 84
"Platzierungspunkten", Platz 3 hatte 85 und Platz 4 86. D.h. wäre jeder
von uns nur einen Platz weiter hinten gelandet, hätte es nur Blech gegeben.
Insofern hat es sich dann auch gelohnt, dass ich mit Carola - sie zwar gerade
erst wieder ins Lauftraining eingestiegen, aber je länger der Lauf andauerte,
umso besser kam sie rein - die letzten 5km bergab nur so dahingebrettert bin (und
im Flachen dann sofort massive Krämpfe in den Adduktoren bekommen habe).
Anfangs der Woche war damit nicht einmal schmerzfreies Gehen aufgrund des
Muskelkaters möglich. So arg hatte es mich eigentlich seit den ersten zwei,
drei Marathons nicht mehr erwischt. Also ideale Voraussetzungen für den
24-Stundenlauf wenige Tage vor dem Start. :-/
Mit Massage lockerte sich das aber alles und die kleine
Willkommenslaufrunde Freitag Mittag in Irdning fühlte sich richtig locker an.
Der Körper schien also bereit zu sein. In Irdning lief alles wie gewohnt ab,
fast schon rituell. Meine Betreuung übernahm heuer allerdings nicht Carola -
die lief in Wales erfolgreich als beste Österreicherin bei der Ultra-Trail-Weltmeisterschaft
(77km, 2500Hm) und drehte auch da wieder im letzten Drittel so richtig auf -,
sondern meine Sponsorin Uschi kümmerte sich neben ihrem eigenen Laufeinsatz in
der Staffel intensiv um mich. Vielen Dank an dieser Stelle für Deinen Einsatz,
Uschi! So ganz easy, locker und autark wie ich mir das zunächst vorgestellt
hatte, dass ich das schon alles mehrheitlich alleine schaffe, sind 24-Stunden
dann doch nicht.
Freitag abend in Irdning |
Von der Stimmung her gibt's nichts von den letzten Jahren
Abweichendes zu berichten: es war wie immer toll mit den Läufercamps entlang
der Strecke, auch alle üblichen Verdächtigen waren da (bei km 0.5 die
unermüdlich anfeuernden "grauen Panther", bei km 1.1
derTriathlon.com, bei km 1.5 meine Freunde vom LC Erdpress, FitinLeo, Freunde
des Laufsports, EignerExpress, und und und). Das Fest der Ultralauffamilie
konnte beginnen. Zu mehr Details hinsichtlich Drumherum empfehle ich meine
Berichte der letzten Jahre.
Basislager |
Den Samstag Vormittag ging ich heuer extrem entspannt an.
Heuer nur minimales Equipment aufstellen (Tisch, Wasserkübel) und ansonsten
faul herumliegen und auf den Start warten. Ernährungstechnisch für die ersten
Stunden alles herrichten, wobei ich diesmal testen wollte, wie ich mit mehr
fester Nahrung und weniger isotonischen Getränken auskommen würde. Denn in Fano
beim letzten 24-Stundenlauf hatte ich mich wohl mit flüssigen Kohlenhydraten
auch etwas überpowered. Somit gab's heuer als Abwechslung Brot, Reis, Soletti,
dunkle Schokolade, Bananen, Früchteriegel und ein genaues Protokoll hatte ich
geplant, wann ich was zu mir nehme, damit ich vorbeuge, zuwenig oder zuviel
Energie zu mir zu nehmen bzw nachvollziehen kann, woran ein mögliches Scheitern
gelegen haben könnte.
Irgendwie kam ich dann aber knapp vorm Start drauf, dass ich
doch wieder mit den Vorbereitungen von 11h an beschäftigt war. Zeug rausräumen,
12h30 Läuferbesprechung - wo übrigens mitgeteilt wurde, dass es heuer erstmals
keine Rundenzähler gibt (schade, da war immer gute Stimmung und es wurden einem
motivierende Schilder nach Erreichen von 50, 100, usw. Kilometern gezeigt) -,
danach Laufgewand anziehen, mögliche Scheuerstellen mit Melkfett einreiben,
etc. Blieb irgendwie keine Zeit mehr für Hinlegen. Alles kein Problem, ich bin
ja noch fit und munter, aber hinten raus könnten die drei Stunden dann schon
eine Rolle spielen.
Am Start die letzten Gespräche mit allen Bekannten, Foto mit
Fredmann und Gerda, die sich den 24-Stundenlauf mit Fredmanns Tochter und Sohn
als 4er-Familienstaffel geben und dann ging's auch schon los. Die ersten Runden
deutlich zu flott, nämlich nur knapp hinter dem späteren Zweitplatzierten und
zwei Runden auch mit dem späteren Siebentplatzierten, der auch die 200km-Marke
knacken konnte. Letzterer machte übrigens wieder seinen ersten 24-Stundenlauf
nach 8jähriger verletzungsbedingter Absenz. Nachdem er aber auf der
100-Kilometerdistanz gesehen hatte, dass er leistungsmäßig noch gut dabei ist,
aber aufgrund des Alters nicht mehr spritzig genug für die Sprintdistanz ist,
ging er heuer wieder auf die - wörtlich - "Langstrecke". Ja, hat er
eh vollkommen recht, aber lustig sind diese Gespräche doch allemal, wenn 100km
als kurz angesehen werden. Ein Haufen Verrückter hier, aber im Positiven und es
zeigt sich, wozu Menschen fähig sind.
So ging es dahin, das Wetter für Irdninger Verhältnisse
endlich einmal wirklich gut, nach Bewölkung und ca. 20°C zu Beginn kam zwar
langsam die Sonne heraus, aber richtig brütend heiß wurde es heuer nicht. Es
rollte einfach so dahin. Mein Essensmix klappte auch gut, einzig der Basmatireis
war etwas zu trocken und pappig - das muss ich beim nächsten Mal verbessern.
Die ersten Stunden lief ich etwas zu flott, aber künstlich bremsen wollte ich
mich auch nicht, sondern gerade so langsam/schnell laufen, dass es sich
ökonomisch anfühlt. Langsamer werde ich ohnehin noch ganz natürlich werden, je
länger das Rennen dauert. Die ersten 50km waren dann in etwa 5h20 gut
absolviert.
Auf der Strecke ging es heuer leider teilweise etwas wild
zu. Einige neue, erstmals in Irdning teilnehmende Megastaffeln (bis zu 24
Teilnehmer versuchen abwechselnd so viele Runden wie möglich zu erreichen)
waren übermotiviert und wollten keinen Zentimeter von der Ideallinie abweichen.
Das führte zu sehr gewagten Überholmanövern ohne Rücksicht auf Verluste bei den
Einzelläufern. Einen Einzelläufer erwischte es leider besonders schlimm. Eine
Kollision zwang ihn der Länge nach zu Boden und das Andenken offener Knie und
Ellbogen hatte er das ganze Rennen über. Wenn diese übermotivierten Staffeln
anfangs etwas Kraft gespart hätten, dann hätten sie vielleicht auch am Ende
noch Leistung bringen können - so waren diese dann nach einigen Stunden schon
ziemlich im Eck. Die Rücksichtslosigkeit hatte sich also wirklich gelohnt ... :-/
Auch sonst war die Strecke heuer leider nicht besonders gut
gesichert - ein Einzelläufer wurde bei der Labestation von einem Kind mit
Scooter abgeschossen, Knöchelschmerzen, nur mehr Gehen und ordentliche Wut
waren die Folge. Die stänkernden Betrunkenen gehören ohnehin dazu, aber waren
heuer aufgrund der schmäleren Strecke auf der Hauptstraße doch deutlich näher
an den Läufern dran, was für größere Motivation an blöden Aktionen sorgte. Dass
natürlich keiner dieser "Lustigen" auch nur 300 Meter beim Gehtempo -
klassischer "Schmäh": das ist ein Lauf, also renn, nicht gehen! - der
24-Stundenläufer mithalten konnte, sei nur am Rande erwähnt.
Nach sieben Stunden bekam auch ich meine "Aktion"
ab, allerdings eh relativ harmlos: ein netter Fan feuerte mich zunächst kräftig
an - danke, das war toll! -, beim Vorbeilaufen bekam ich dann aber auch noch
einen aufmunternden Klaps aufs rechte Schulterblatt. Der Fan hatte leider auch
schon kräftig getankt und sich motorisch nicht mehr ganz unter Kontrolle. Der
Klaps war daher leider ein ziemlicher Schlag in den angespannten Muskel hinein.
Leichte Schmerzen bei jedem Armschwung waren die nächsten Stunden die Folge.
Ärgerlich, aber leider dadurch bedingt, dass in Irdning die sportliche
Leistung und der Einzelläufer nicht ganz so im Vordergrund steht. Andererseits
braucht es halt auch viele "Passanten" und Staffeln als Publikum für
die Stimmung, weil ansonsten ist es so wie letztes Jahr bei meinem
24-Stundenlauf in Fano: sportlich ideales Umfeld, aber Stimmung gleich Null.
Ein bisschen mehr Vernunft wäre aber schön.
Das Schulterproblem wurde leider recht bald von stärker
werdenden Schmerzen außen im linken Knöchel abgelöst. Offenbar meldete sich da
ein Andenken an mein Überknöcheln auf der Veitsch aufgrund der Dauerbelastung
wieder. Laufen war damit nach 9 Stunden und 79 zurückgelegten Kilometern leider
nicht mehr soweit mit tolerierbaren Schmerzen möglich als dass ich mir diese
Belastung die restlichen 15 Stunden zumuten wollte. Auch vor dem Hintergrund,
dass Irdning doch nur einen "Trainingslauf" auf dem Weg nach Brugg
darstellen sollte. Aber Gehen war problemlos möglich und wie ich aus meiner
Vorbereitung wusste, konnte ich auch mit Gehen einiges erreichen. Also auf zum
Wandern. Etwas mühsam, weil die Nacht brach nun auch so richtig herein, aber
als mentales Training perfekt.
So ging's Runde für Runde dahin, weiter auf die Verpflegung
achten, die jetzt allerdings vom Rhythmus her (alle 30 Minuten hatten sich bei
mir eingependelt) schwieriger wurde, weil ich nur mehr statt alle 13-15
Minuten, alle 20 Minuten an meiner Station vorbei kam. D.h. nicht mehr jede
zweite Runde was nehmen, sondern zwei Runden hintereinander, dann dafür eine
Runde (=40 Minuten) auslassen. Nicht ganz ideal für den Magen, aber das sollte
letztlich nicht das Problem sein.
Mittlerweile waren 12 Stunden vergangen und ich war bei 98
Kilometern angelangt. Jetzt kommt der schwerste Teil des Rennens: zwischen 2
und 5 Uhr wird es still, der Biorhythmus verlangt nur mehr nach Schlaf und das
Hirn wird sowieso schön langsam gaga und nimmt nur mehr wahr, was sich direkt
vor einem abspielt und man sieht. Große Alternativgedanken und Analysen sind -
zumindest mir - nicht mehr möglich. Gegen den Schlaf kam mir daher nur ein
Rezept in den Sinn: Koffein durch Cola. Allerdings bringt Cola den Blutzuckerspiegel
zum Schwanken, also bloß nicht zuviel davon. Erst knapp vor 5 Uhr früh hatte
ich dann den rettenden Gedanken, bei der Labestation nach Tee zu fragen. Gab es
natürlich eh (allerdings nicht angeschrieben), war aber leider dann für mich zu
spät. Die Erschöpfung war zu groß, ich konnte wie schon letztes Jahr nur mehr
um die Strecke herumspazieren. Irgendwie schaffte ich es trotzdem noch, zu
berechnen, dass ein normales Gehtempo 3 Runden pro Stunde (=knapp über 6km/h)
bedeutet während ich derzeit nur mehr zu 2 Runden pro Stunde (~4km/h) fähig
war. D.h. eine Stunde Pause und danach wieder von 6 Uhr früh bis zum Ende um 14
Uhr für 8h wieder 3 Runden/Stunde sind 24 Runden versus weiter quälen 9*2=18
Runden ergeben würden, wenn ich überhaupt solange noch durchhalten würde. Also
rein mit mir ins Wohnmobil und eine Stunde hinlegen und schauen, dass ich zu
Kräften komme. Retrospektiv: großer Fehler #1: ich habe vorm Hinlegen nicht
ordentlich getrunken und gegessen, sondern bin einfach nur ins Bett. Der Körper
hat sich damit zwar etwas erholt, aber leider nicht nachhaltig. An Schlafen war
jetzt sowieso nicht zu denken, einerseits wegen des Adrenalins, andererseits
erwachte Irdning jetzt auch wieder zum Leben, die Musikanlagen wurden aufgedreht und ich lauschte von links Blasmusik und von rechts Status Quo (oder
so in die Richtung). Die Mischung ist akustisch gar kein Genuss! Fehler #2:
schon früher als vor der völligen Erschöpfung hinlegen und auch auf die
Rahmenbedingungen achten.
Nach einer Stunde ging ich wieder raus auf die Strecke. Die
"Geh"-Rundenzeiten waren zwar nicht berauschend, aber immerhin wieder
etwas flotter als vor der Pause. Auch wurde ich jetzt immer wieder von der
Familienstaffel von Fredmann und Gerda begleitet. Das Quatschen tat gut und brachte
Ablenkung von der Müdigkeit. Leider kam jetzt auch wieder die Sonne heraus und
ich vergaß obendrein eine Runde lang auf meine Kappe. Somit marschierte ich
leider etwa 50 Minuten in der prallen Sonne - und das war zuviel für mich.
Gerda, die mich auf der (dann letzten) Runde begleitete, meinte
plötzlich zu mir, ob es mir eh gut ginge. Ja klar, meinte ich und wunderte mich
über die Frage. Eine halbe Minute später wusste ich was sie meinte, ich war
offenbar ziemlich bleich im Gesicht und schaffte es gerade noch ins Mobi-Klo
zur Erleichterung, wobei mir beim Hinsetzen und Aufstehen schon leicht
schwindlig war. Ich war wieder im gleichen Erschöpfungszustand wie um 5 Uhr
früh. Nach 18.5 Stunden Rennzeit (=8h30 morgens) ging es für mich also wieder ab
ins Wohnmobil zur Erholung. Vielleicht könnte ich nach einer Stunde dann doch
wieder auf die Strecke. Nun ja, daraus wurde nix. Trotz 25°C im Wohnmobil und
zwei Decken hatte ich abwechselnd Schüttelfrost und Hitzeattacken. Die
Verdunkelungsrollo aufmachen und direkte Sonneneinstrahlung löste zudem sofort
Kopfweh aus. Auch eine Rehydrierungslösung (gegen Flüssigkeitsverlust infolge
Durchfalls, den ich aber nicht hatte) brachte auch keine Besserung. So lag ich
da also zwei Stunden im Wohnmobil bis endlich der Schüttelfrost/Hitzewechsel
vorbei war ... und ich aufs Klo musste. Das war dann eine ziemliche Expedition:
dazu muss gesagt werden, dass im Wohnmobil der Weg vom Bett aufs Klo genau 1.5m
beträgt. Meine Beine trugen mich jedoch nicht mehr wirklich, nur mit
Armstützung konnte ich die 1.5m überwinden.
Infusion vorbei, auf die Wirkung warten |
Als ich dann meine Betreuerin Uschi
um Hilfe bitten wollte, da ich Duschen gehen wollte, das endgültige Aus: mich
setzte es wieder zurück aufs Bett und ich hatte ein ziemliches Schwindelgefühl.
Irgendwas stimmte da gar nicht. So bat ich Uschi, den Arzt zu rufen. Die
Diagnose war dann kurz und bündig: starke Dehydrierung. Puls unten, Blutdruck
unten. Ich bekam gleich im Wohnmobil eine Elektrolytinfusion, allerdings war
schon zu erwarten, dass dieser eine Beutel nicht reichen würde, daher ging es
via Sani-Quad rüber in die Sanitätshalle, wo es erstens etwas kühler und
schattiger war und zweitens genug Nachschub an Infusionen bereit stand.
Dort lag ich dann eine Weile, mein Körper "gluckerte" den ersten und
dann noch einen zweiten Infusionsbeutel leer. Danach noch ein Liter
Mineralwasser und so gegen 12h (genau weiß ich es nicht mehr) gab der Körper
mittels Harndrang Entwarnung. Alles wieder einigermaßen im Lot und ich durfte
die Sani-Halle verlassen.
Eigentlich fühlte sich der Körper jetzt wieder ganz gut an,
nur die Müdigkeit war nach wie vor da. Trotzdem beschloss ich, keine Gehrunden
mehr zu drehen, sondern freute mich, dass ich selbständig Duschen gehen konnte.
Das war dann schon einmal herrlich und eine wohltuende Erfrischung. Langsam
ging das Rennen nun zu Ende, Jubelstimmung beim Countdown in der letzten Stunde
kam auf ... da wäre ich jetzt auch noch gerne erfolgreich dabei, aber leider
war ich die Stunden zuvor zu dumm gewesen, genügend zu trinken.
So endete mein vierter Antritt in Irdning mit der bisher
schlechtesten Leistung über 24 Stunden und mageren 123,93918 Kilometern, was
zwar zum dritten Altersklassenplatz in der M35 gereicht hat, allerdings war mir die
Siegerehrung ziemlich peinlich. Zuerst wurde die W35 aufgerufen, wo bereits
die Drittplatzierte 170,47km aufwies. Die Viertplatzierte übrigens auch noch
150,17km und auch nur deshalb nicht mehr, weil sie sich 150km als Ziel gesetzt
hatte und dann 2 Stunden vor Schluss aufhörte. Und dann kam die Männerehrung
der M35. Erster mit 156,3km, zweiter 142,1km und dann ich mit 123,9km ...
Dachte ich mir in der ersten Enttäuschung, dass ich mir
dieses Wochenende sparen hätte können, so sah ich das Montagabend bei der
Auswertung meiner Sponsorenbeiträge schon anders. Meine Leistung war zwar nicht
berauschend, aber in Summe wandelten meine treuen und tollen Sponsoren meine
Kilometer wieder in über EUR 1.000,- für den guten Zweck um. Ich danke Euch
allen dafür! Und mit der Infusion habe ich immerhin bewiesen, nicht besonders
intelligent während des Laufs gewesen zu sein, aber alles gegeben zu haben.
Die auf den 24-Stundenlauf folgende Woche spürte ich
übrigens die Erschöpfung immer noch einigermaßen und es dauerte fast die ganze
Woche bis Wärme und direkte Sonneneinstrahlung sich nicht mehr unangenehm
anfühlten.
Auch wenn mich die 24-Stunden erneut abgeworfen haben, so
werde ich sicherlich weitermachen, denn aus jedem Scheitern lernt man und ich
habe doch wieder Neues über meinen Körper gelernt ... und die ersten Infusionen
meines Lebens bekommen - jetzt kann ich da auch mitreden. ;)
Und hoffentlich bringt die verpatzte
"Generalprobe" dann Glück für den 24-Stundenlauf in Brugg im Herbst.
Für nächstes Jahr steht auch schon fest: auch da werde ich
wieder einen 24-Stundenlauf für den guten Zweck machen. Ob dieser allerdings im
Rahmen von Irdning stattfindet, bezweifle ich derzeit stark. Wahrscheinlicher
ist, dass ich auf einen für mich angenehmeren Lauf was Jahreszeit,
Temperaturen, Startzeit und Streckenbedingungen betrifft,
"ausweichen" werde. Welcher Lauf und wann es sein wird, werde ich
sicherlich noch rechtzeitig bekannt geben!
"Martin läuft 24 Stunden" wird es also weiterhin
geben - und ich freue mich über alle Anregungen, welche karitative Einrichtung durch
meine Laufkilometer unterstützt werden soll!