Nachdem die Woche – wieder einmal – anstrengend und mit wenig Schlaf verlaufen war, hieß es um 22h ab ins Bett ... bis der Wecker Samstag früh dann um 9h läutete. 11 Stunden Schlaf. Puh, der Körper muss ja ganz schön beinander sein, wenn er so viel Schlaf brauchte und locker noch mehr vertragen hätte. Naja, schauen wir, was die nächsten 6 Stunden rauskommt. Am Trainingsplan standen 70 Kilometer, idealerweise innerhalb von 6 Stunden zu absolvieren. Aber jedenfalls ein Trainingslauf, der dem Körper nicht alles abverlangen sollte, weil schließlich steht nach dieser Belastungswoche noch eine weitere am Programm. Und zu gut ist mir noch der 6h-Lauf in Schwechat letzten Herbst in Erinnerung, wo danach das Immunsystem mit einer Gürtelrose verrückt spielte. Das wäre jetzt ganz blöd.
So ging ich es recht locker an. 30 Minuten vor dem Start fragten mich Mitläufer, ob ich heute nur betreuen würde, weil ich noch nicht in Laufkleidung war. Nein, nein, aber es ist ja nur Training. Naja, ganz so toll war diese Entspanntheit dann doch nicht. Wettermäßig regnete es wenigstens nicht, aber es wehte ein heftiger, kalter Wind, wodurch sich die 8-10°C wie ca. 3-4°C anfühlten. Somit packte ich mich eher wie im Winter ein. Ich wollte ja locker laufen und kalt sollte mir nicht werden. Die erste Stunde haderte ich dann mit mir, ob die Kleidungswahl denn wirklich die richtige gewesen ist. Mit Rückenwind war mir heiss, mit Gegenwind war’s angenehm, fast etwas kühl, aber vielleicht wäre eine Schicht weniger in Summe doch besser gewesen? Naja, jetzt zieh ich mich aber auch nicht um, weil Stillstand ist Rückstand :-) und die 70 Kilometer wären doch fein. Mit der Zeit pendelte sich das Temperaturempfinden dann ein und die Gewandwahl passte schlussendlich. Den Lauf selbst startete ich wie geplant mit einem etwas flotteren Tempo über die 1,9km lange Runde, d.h. statt des geplanten Durchschnittstempos von etwa 5:08min/km mit 4:34min/km, damit der Körper in Schwung kommt. Ab der zweiten Runde wollte ich das Tempo dann auf die geplanten 5:08min/km verlangsamen, da ich im Training bei den langen Läufen bisher auch die Erfahrung gemacht habe, dass sich langsameres Tempo nach einem kurzen flotten Beginn besser anfühlt als zu langsam zu beginnen und dann steigern zu müssen. Rein psychologisch: beschleunigen ist anstrengender als langsamer werden.
(c) Pascal Poindl |
Rundenzeiten |
Ergebnisliste |
Am Sonntag noch 25km Auslaufen in regenerativen 6:00min/km. Die Beine spürten die ersten Minuten noch den Samstag, dann wurden sie aber locker und der Lauf ging problemlos.
Fazit der Woche: 165 Laufkilometer ohne dass die Beine kaputt wären, was ich positiv verzeichne. Die 70 Kilometer in 6 Stunden nicht erreicht zu haben, ärgert mich schon, schließlich war es mein zweitschlechtester 6-Stundenlauf jemals – allerdings habe ich auch erst 4 laufend gemacht ;-). Einen fünften bin ich 2013 nur gewalked: Bericht davon übrigens hier. Umgekehrt könnte man auch sagen, ich kam in einem Trainingslauf bis auf 700m an meine Bestleistung heran. Naja, wenigstens weiss ich, dass es einfach nur an zu geringer Energiezufuhr lag – dagegen kann man ja leicht etwas machen, was mir sogar Spass bereitet :-). Aber schön wäre es schon gewesen, endlich den 70er zu knacken. Ein Trainingslauf mit Startnummer ist wie man sieht immer so eine Sache. Mit den 90 Kilometern auf der Laufbahn vor drei Wochen war ich wesentlich zufriedener obwohl das Tempo langsamer war (das Thema Essen hatte ich dort übrigens auch – ich bin wohl nicht so recht lernfähig). Wäre ich am Samstag die 70km alleine in knapp über 6 Stunden gelaufen, wäre ich wohl auch zufriedener. Aber hoffentlich geht’s dann in Sárvár richtig weit. Die Umrechnungstabelle von Lutz Aderhold ergäbe auf Basis der 68,82336km immerhin Potenzial zwischen 179km und 234km mit einem Mittelwert von 206,4km. Nicht einmal mehr 4 Wochen, die (An-)spannung steigt, was beim Kaffeesud rauskommt.
Und natürlich bin ich auch gespannt, weil darum dreht sich meine Lauferei ja eigentlich, wie sich die Spendenzusagen bis Sárvár noch entwickeln werden. Wer meine Spannung dahingehend lindern möchte, schaut doch bitte auf http://martin24h.awardspace.biz vorbei!
Kurzes Resümee zum Lasseer Benefizlauf generell: bei der 4. Auflage war ich endlich auch am Start und nicht wie bisher verletzt, krank oder nicht im Lande. Ich wurde zwar musikalisch sechs Stunden von meiner neuen Playlist begleitet, aber was ich von der Musik vor Ort mitbekommen habe, so war auch diese durchaus ansprechend. Die Labe war immer gut bestückt, das Iso-Getränk in einem guten Mischverhältnis angerührt. Die Helfer waren alle sehr bemüht, immer freundlich und alles superfamiliär. Die Strecke finde ich in Ordnung, nur sind mir Runden zu 1,9 Kilometer fast etwas zu lang – da muss man ja immer schon 10 Minuten im Voraus planen, ob man jetzt schon isst oder erst in der nächsten Runde. Ernsthaft: außerdem gibt’s aufgrund der Schleife durch Neubaugasse & Getreidegasse doch ein paar Höhenmeter und vor allem ein ziemlich dem (Gegen-)Wind ausgesetztes Stück. Ohne diese Schleife wäre die Runde immer noch einen Kilometer lang, hätte aber weniger Höhenmeter und wäre auch weniger windanfällig. Hinsichtlich der Teilnehmerzahlen denke ich, dass auch auf dieser kürzeren Runde kein Gedränge aufkommen würde. Aber das ist schon eine Anregung auf hohem Niveau. Die Siegerehrung könnte vielleicht auch etwas früher anfangen oder irgendwo drinnen stattfinden. Denn Ende März kann es – so wie heuer – doch auch schon kühler am Abend sein und nach einem 6-Stundenlauf dann noch recht lange beim Warten auf die Siegerehrung in der Kälte herumzustehen reduziert das Komfortgefühl doch etwas. In Summe hat’s mir in Lassee aber sehr gut gefallen und ich plane jedenfalls, 2016 auch wieder dabei zu sein.
Danke auch den vielen Freunden sei es fürs Anfeuern, Fotografieren oder Motivieren an und entlang der Strecke. So eine Aufstellung ist immer gefährlich, ich wage es trotzdem und hoffe niemanden zu vergessen. Falls doch: ich habe Euch sicherlich während des Laufs bemerkt und mich über Euch gefreut! Also (in zufälliger Reihenfolge) Danke an Carola, Christian M., Fritz M., Karin H., Didi K., Didi F., Andy K., Pascal P., Renate B., Berna S., Hubert M., Reinhard B., Heinz S., Tino G., Alexandra H., Gerhard E., Andreas R., Christian W., Nici S., Bernhard I., Anita R.-S., Michael N., Gaelle F., Josef S., Dominik P., Andreas G., Alex R., Martin W., und noch einige bekannte Gesichter, wo ich die Namen (noch) nicht kenne, aber bei jedem Lauf werden es weniger Unbekannte.
Bild von Woche 21
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