Warum? Ich will nicht zu viel lamentieren um nicht den 48-Stundenlauf zu einer mentalen Self-Fulfilling-Prophecy zu machen, aber die Generalprobe letztes Wochenende beim 24-Stundenlauf in Sárvár ging mal gründlich schief. Angedacht war ein letzter langer Trainingslauf über zumindest 12 Stunden und insgeheim, - wenn es locker liefe - das letztes Jahr mit knapp 121km in 12 Stunden begonnene Werk über 24 Stunden zu vollenden.
Das sportlich bittere Endresultat: magere 159,069km. Nach 12h nicht richtig schlechte 106km, immerhin wären da - basierend auf der Regel "zweite Hälfte = erste Hälfte minus 20km" (passt häufig wirklich gut!) - 190km plus theoretisch möglich gewesen, andererseits aber hatte ich bereits seit einigen Stunden zunehmend Magenprobleme, der Kopf glühte von den Temperaturen tagsüber (trotz Kühlbekleidung) und leichte Entzündungsanzeichen in Oberschenkel und Hüfte zeigten sich. Was tun? Schlafen gehen war auch keine so wirklich tolle Option, da ich aus Erfahrung weiß, dass ich so aufgeputscht ohnehin nicht wirklich schlafen kann und pausierend nur sinnlos mit mir hadere - also nahm ich den Rest des Wandertags als Materialtest für den 48-Stundenlauf (Schuhe, Überbekleidung, etc.) und außerdem hoffte ich auf eine Erholung im Laufe der Zeit - Ultraläufe sind ja gerade von dauernden Auf und Abs geprägt. Die nachhaltige Erholung kam leider dieses Mal nicht.
So gut und locker das Training bisher lief, so mühsam und auch ziemlich spaßbefreit war's jetzt in Sarvar. Mein Körper scheint doch - abgesehen von zwei halbwegs passablen 24h-Läufen (Sárvár 2015, Irdning 2014) - nicht für diese Distanzen/Zeitdauern geeignet zu sein, umso härter wird wohl mein 48-Stunden-Unterfangen - und umso wichtiger sind Eure Spendenzusagen unter martin24h.jimdo.com, falls es bei mir nicht so richtig läuft!
Noch hoffe ich auf die verpatzte Generalprobe und dann gelungene 48-Stunden-Solo-Premiere. Falls nicht, dann spiegelt die "Wettkampfleistung" jedenfalls meinen Trainingsaufwand nicht wirklich wider: ich glaub', so was nennt man dann "Trainingsweltmeister". Daher Grande Finale: einmal noch 48-Stunden, hoffentlich nicht abgeworfen werden und dann gibt's bis auf Weiteres ambitioniert gelaufen nur mehr überschaubarere Ultradistanzen (6h, 12h, 100km).
Also fiebert noch einmal mit, und - vor allem - spendet noch einmal mit: martin24h.jimdo.com für sowieso!
Und um mein "first world problems"-Gesudere zu relativieren:
Wir sollten nicht immer fragen
was leistet der Mensch sportlich,
sondern was leistet der Sport menschlich!
Jetzt Blick nach vorn' (dort ist das Ziel!), g'sund bleiben, Ursachenforschung betreiben und es in zwei Wochen und zwei Tagen besser machen für sowieso! - mögliche Ansatzpunkte (für weitere Gedankenanstöße bin ich allen Lesern dankbar!):
- keine Dauerversorgung sondern Verpflegung ähnlich wie im Training: d.h. weniger Energiezufuhr, geblockt nur alle 1-1,5 Stunden und mit kurzer Stehpause - ist zwar gegen jedes Lehrbuch, aber so müsste ich es vom Training her eigentlich gewöhnter sein
- langsameres Lauftempo ökonomisieren = trainieren (gut, dafür ist es jetzt zu spät)
- Lauftempo in der Hitze drosseln (spießt sich mit der gerade erwähnten fehlenden trainierten Ökonomisierung, aber eventuell dafür mehr Pausen einbauen um so den Tempodurchschnitt zu drücken - in Verbindung mit der Verpflegungsaufnahme)
- Eure Spenden für sowieso! geben sicherlich auch einen zusätzlichen mentalen Push, denn so im kilometermäßigen Niemandsland hat in Sárvár sicherlich auch die Motivation gefehlt!